Leichlingen Die vier Musikerinnen unterstützen damit das Friedensdorf Oberhausen, das kleine Patienten aus Kriegsgebieten zur Behandlung nach Deutschland holt und sich über die Spende sehr freut.
Mit Benefiz kennen sie sich aus, die vier Musikerinnen, die sich unter dem Namen „Mesdames musicales“ zum Ensemble zusammengeschlossen haben. Insbesondere die Schwestern Jana- Marie und Pauline Gropp, die in ihrer Heimatstadt Leichlingen schon in manchem Konzert zu hören waren, dessen Einnahmen für einen guten Zweck weitergereicht wurden. Corona verhindert auch solche öffentlichen Auftritte, deswegen hatten sich die Schwestern, die beide Musik- und Medizinstudium kombinierten, zusammen mit der befreundeten Geigerin Sahar Bergé und der Klarinettistin Julia Berg für eine digitale Form entschieden.
Ende November erschien ihr musikalischer Adventskalender in klassischer gedruckter Form mit 24 Türchen, hinter denen sich für jeden Tag der Zugangscode für ein kleines Musikstück der Mesdames musicales in unterschiedlichen Besetzungs-Konstellationen verbarg. Mit zwei Euro Mindestspende hatten die Musikerinnen den Preis bewusst niedrig angesetzt und nach oben offen gelassen, in der Hoffnung auf die Großzügigkeit der Geber.
Die tatsächlichen Einnahmen haben aber alle Erwartungen übertroffen. Insgesamt 11.985,50 Euro gingen auf dem Konto ein, und die Summe wurde inzwischen an das Friedensdorf Oberhausen überweisen.
Dort war die Freude über die finanzielle Geldspritze groß, denn die Einrichtung, die kleine Patienten aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Versorgung und Rehabilitation nach Deutschland holt, ist maßgeblich auf Spenden angewiesen. Mit einem Foto kam aus Oberhausen das schriftliche Dankeschön.
„Wir haben lange überlegt, wie hoch die Auflage für den Kalender sein sollte“, erzählt Pauline Gropp von den Vorplanungen. Man habe schließlich 1000 Stück bestellt, auch weil die Druckerei für diese Größenordnung Extrarabatt gab. Bis auf ganz wenige sind tatsächlich alle weggegangen. „Wir haben mit einem Erlös von 3000 bis 4000 Euro gerechnet“, erzählt die Sängerin und Pianistin. In dieser Größenordnung liegen normalerweise die Einnahmen plus Spenden bei Benefizkonzerten, so die Erfahrung.
Dass es nun dreimal so viel wurde, hat ebenso überrascht wie erfreut. Selbst im Januar gingen immer noch Spenden ein von Menschen, die den Musik-Link von anderen bekommen haben.
Nach diesem Erfolg hat das Quartett bereits beschlossen, die Aktion im Advent 2021 zu wiederholen, jetzt mit nützlichen Erfahrungen der Premiere. Alle wünschen sich aber nichts sehnlicher, als endlich wieder vor Publikum auftreten zu dürfen.